Mittwoch, 15. Dezember 2010

Leben auf Station 14

Die normale Station ist schon was ganz anderes als die Intensiv. Die Schwestern die ich hier bislang kennengelernt habe sind okay, teilweise etwas ruppig in ihrer Art, kein Vergleich mit denen auf der Intensiv. Abgesehen von Augustina, der lieben Nachtschwester, die behauptet 50 zu sein…ich würde sie auf höchstens Anfang 40 schätzen.


Mein erster Tag auf Station war nicht so sehr aufregend, ich war zunächst allein im Doppelzimmer und habe mir gleich den Fensterplatz erobert *lach* Die Stationsärztin, deren Namen ich erfolgreich vergessen habe kam auch kurz vorbei und freute sich, dass es mir so gut ging. Ansonsten habe ich „chillaxed“ und bin immer wieder über den Flur gewandert um mir Tee zu holen. Abends habe ich einen recht amüsanten Film auf ZDF gesehen, danach wollte ich eigentlich zu Bett gehen, aber Schwester Augustina kam rein und sagte mir ich würde noch diese Nacht Zuwachs fürs Zimmer bekommen, also beschloss ich erstmal wachzubleiben.

Nur kurze Zeit später kam ein junges Mädchen mit ihrer Mutter rein. Ich schätzte sie auf 16 doch Taina ist schon 20. Sehr lieb und lustig, ebenso ihre Mutter. Was Besseres hätte mir nicht passieren können. Bevor ihre Mutter ging hatten wir hier viel Spaß, nebenbei habe ich erfahren, dass ich bis Taina kam die Jüngste Patientin auf Station war und das mit 33..oooops. In dieser Nacht hatte ich keine Schmerzmittel und wachte sogar schmerzfrei am Dienstag auf.

Ich war unter der Dusche, habe meine Haare geföhnt, wollte ja gut aussehen bei der Visite, die nicht stattfand… Ach ja und Tag 1 der Aufbaukost Magenbypass: zum Frühstück bekam ich ein 0,2 L Tetrapack ApfelFruchtsaftgetränk, dass ich gut verdünnt trinken soll..ich trinke daran seit mittlerweile 22 Stunden. Vormittags kam die Ernährungsberaterin und brachte mir einige Infozettel, die ich für Mittwoch durchgehen sollte. Kurz danach begannen dann meine Schwindelgefühle, ich habe mich trotzdem Richtung Stationsküche geschleppt um mal zu fragen, warum ich kein Mittag bekommen habe. „Bestellt…nicht gekommen…nachfragen…hoffentlich morgen…Apfelsaft“ Ich wurde mit einem weiteren Päckchen Apfelzeugs abgespeist.

Da mein Drehschwindel nicht wirklich besser wurde, kam ein Neurologe aufs Zimmer und machte diverse Tests. Er vermutete einen Lagerungsschwindel und gab mir eine Übung die ich täglich machen soll. Den Physiotherapeuten habe ich vertröstet, dass ich später alleine gehen würde, wenn es mir besser ginge.

Nachmittags bekam meine Zimmernachbarin, dann Besuch von ihrem Freund, da es mir besser ging, habe ich einen „Ausflug“ zum Zeitungskiosk gemacht. So weit war ich nach der OP noch nie zu Fuß unterwegs…weit…weit für einen durch eine OP geschwächten Menschen. *Lach* Etwas später kam dann noch die Mutter von Taina zu Besuch und brachte uns beiden Blumen mit. Ich habe mich total gefreut. Zwischendrin wurden die Besucher mal raus komplimentiert, weil mir die Drainage gezogen werden sollte, war nicht schmerzhaft und ging total schnell. Kurz danach kam dann auch Schatzi zu Besuch, da hatten wir hier volles Haus.

Beim Abendessen bekam ich mal wieder nichts. Dann bin ich wieder zur Küche gestiefelt und konnte wählen zwischen nochmal Apfelzeugs (Is klar), Tee (Halloooo?? Trinke ich schon den ganzen Tag) und einer Tasse Brühe. Die habe ich genommen, weil ich mal wieder einen anderen Geschmack wollte, aber die war alles außer lecker, drei Teelöffel und ich war durch mit dem Thema.

Gegen 19.30 kamen Tainas Zwillingsschwester und ein Freund vorbei, da gab es auch noch viel zu lachen, nachdem die beiden fort waren, musste ich mal für kleine Mädchen und dachte ich sterbe gleich vor Schmerzen in dem Bereich wo die Drainage gezogen war. Ich habe mich zurück ins Bett geschleppt und gehofft es möge vorbei gehen. Im Liegen war auch alles prima.

Gegen 22 Uhr kam dann endlich eine Ärztin, die Taina einen neuen Zugang für den Tropf legen sollte, sie wartete seit 16 Uhr muss man dazu anmerken. Die Ärztin war jung und sehr lustig und hat uns mit ein paar Geschichten erfreut. Kaum war die Ärztin aus dem Zimmer merkte Taina, dass der Zugang schmerzte und sie ihn woanders wollte. Ich bin aus dem Bett gehüpft und bin der Ärztin schnell hinterher, böse Falle für mich. Die Ärztin kam wieder, legte Taina den Zugang und musste mir dann auch noch einen legen, für den Schmerztropf, weil ich mich fühlte als bekäme ich ein Kind. *heul* Nach 7 verzweifelten Versuchen eine Kanüle erfolgreich zu positionieren hat es dann auch geklappt…Danke <3 Ich bin ja schon von der OP total zerstochen und es ist eh ein Drama bei mir Venen zu finden.

Nachtschwester Augustina hängte mir ein teuflisch gutes Schmerzmittel an den Tropf, ich habe gut und fest davon geschlafen…

Jetzt starte ich in den Mittwoch, den hoffentlich letzten Tag hier bevor ich nach Hause darf… Um was wollen wir wetten dass ich wieder dieses Apfelzeugs zum Frühstück bekomme? *kicher* Und werde ich heute mal einen Stationsarzt sehen? Man darf gespannt sein…

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